Projektauftrag:
- Auftraggeber Hessen Mobil
- Auftragsvolumen 1,1 Million €
- Auftragsdauer von Mai 2020 bis Mitte 2021
- Schadstellensanierung im Bereich der Straßen- und Autobahnmeistereien (SAM) Frankfurt und Rodgau
- ausschließlich Nacht-Baustellen
- Einbau von Gussasphalt zur Sanierung von schadhaften Stellen in der Deckschicht auf den Autobahnen A3, A5, A661
Projektablauf
Im April 2020 erhielt die Firma Merten den bis Juli 2021 laufenden Auftrag für die Beseitigung diverser Schadstellen auf den Autobahnabschnitten der Straßen- und Autobahnmeistereien (SAM) Frankfurt und Rodgau, A3, A5 und A661. Mit einem Vorlauf weniger Wochen müssen für Bauabschnitte von bis zu 1 km Länge Löcher, Risse, Ausmagerungen, Spurrillen und Frostschäden in ausschließlicher Nachtarbeit mit Gussasphalt repariert werden. In Abhängigkeit des Autobahnabschnitts, des Wochentags und der Saison kann die Reparaturtruppe zwischen 21:00 Uhr und 23:00 Uhr erst auf die Autobahn und den betroffenen Abschnitt sperren. Spätestens um 6:00 Uhr in der Früh muss der Abschnitt wieder für den Verkehr freigegeben werden. Da Gussasphalt auch abkühlen muss bevor er belastet werden kann bedeutet dies, dass die Reparaturarbeiten spätestens bis 4:00 Uhr in der Früh abgeschlossen sein müssen.
Der Einsatz auf der Autobahn bedeutet nicht nur höchste Konzentration in Zeiten eigentlicher Bettruhe, sondern bei diesen viel befahrenen Abschnitten auch die laufende Belastung durch fast hautnah vorbeifahrenden Verkehr; nachts hauptsächlich bestehend aus schweren LKWs. Dieser Einsatz verlangt nicht nur akribische Vorplanung sondern auch höchste Flexibilität beim Einsatz, da immer wieder Schäden entdeckt werden, die bei der Anzeige durch die Straßen- und Autobahnmeistereien übersehen wurden. Dies ist auch kein Wunder, denn die Mitarbeiter der jeweiligen SAM können, um den Verkehr nicht zusätzlich zu blockieren, die Schadstellen nur bei fließendem Verkehr vom Standstreifen aus begutachten – und dies teilweise über bis zu vier Spuren. Und nachts, in einem nur wenige Stunden dauernden Einsatz, muss man immer mit dem Material auskommen, welches die Truppe dabei hat. Dies gilt sowohl für die Menge an Gussasphalt, als auch für die Einsatzbereitschaft der Geräte. Jedes Fehlen wächst sich zu einem riesigen Problem aus.
Erst müssen die Schadstellen markiert, dann muss die jeweilige Fläche mit einer großen Asphalt-Fräse in Abhängigkeit des Schadbilds 4 cm oder 8 cm tief ausgefräst werden. Anschließend werden die Ränder abgestemmt, mit sog. TOK-Band versehen um den Verbund des frischen Gussasphalt mit den Flanken der Fräsfläche herzustellen, und dann der etwa 200°C heiße Gussasphalt eingebaut. Je nach Größe der Schadstellen erfolgt dies entweder per Hand oder mit der Gussasphalt-Bohle. Bevor der Gussasphalt zu sehr abgekühlt ist muss dieser noch abgesplittet werden, um den Verkehrsteilnehmern die für die Verkehrssicherheit notwendige Griffigkeit bieten zu können.
Und damit der Auftraggeber, HessenMobil, auch weiß, dass wir gute Arbeit geleistet haben muss jeder dieser Schritte an bis zu acht Schadstellen pro Nacht feinsäuberlich in Wort und Bild dokumentiert werden. Erst dann ist die Nacht abgeschlossen und der nächste Abschnitt kann in Angriff genommen werden.
Auf der Baustelle muss dann jeder Handgriff sitzen und ein eingespieltes Team nimmt sich eine Schadstelle nach der anderen vor: erst wird der Umfang der Schadstelle genau eingezeichnet und vermessen, dann wird mit der Fräse die Deckschicht entfernen. In Abhängigkeit des Schadbilds wird mehr oder weniger Deckschicht entfernt.